Ratgeber pH Wert im Teich

Der pH-Wert ist ein Maß für den Säuregehalt des Wassers und wichtig für das Leben im Teich. Zudem hilft ein stabiler und guter pH-Wert gegen Algen im Teich.

Der pH-Wert sollte mit einem handelsüblichen Test ab und an von dem Teichbesitzer kontrolliert werden. Er sollte zwischen 7 und 7,5 liegen. Die Maximalwerte liegen bei 6,5 und 8.
Dieser Wert ist nicht nur für Fische wichtig, sondern auch für die gesamte Mirkobiologie des Teiches. Also auch für Teiche ohne Fische wichtig. Denn ohne richtige Wasserparameter sind auch die Kleinslebewesen nicht lebensfähig und die Algen im Teich gewinnen die Oberhand. 

Ein niedriger pH-Wert oder ein Säuresturz in einem Teich können verschiedene Ursachen haben, die oft miteinander in Verbindung stehen. Der pH-Wert ist ein Maß für den Säuregehalt des Wassers, und ein Säuresturz bezeichnet einen plötzlichen, drastischen Abfall dieses Wertes, der für Fische und andere Teichbewohner lebensbedrohlich sein kann.

Hauptursachen für niedrigen pH-Wert im Teich:

Geringe Karbonathärte (KH) des Wassers:
Die Karbonathärte ist der wichtigste Puffer im Teichwasser. Sie neutralisiert Säuren und verhindert starke Schwankungen des pH-Wertes.
Wenn die KH zu niedrig ist (z.B. unter 5 °dH), hat das Wasser kaum Pufferkapazität. Das macht den pH-Wert sehr instabil und anfällig für rapide Abfälle.

Biologische Prozesse im Teich

(z.B. die Nitrifikation durch Filterbakterien, die Ammonium und Nitrit abbauen) verbrauchen Karbonathärte. Wenn diese nicht regelmäßig nachgeführt wird, sinkt die KH.

Eintrag von saurem Wasser:

Saurer Regen: Regenwasser ist in der Regel leicht sauer, da es Kohlendioxid und Schadstoffe aus der Luft aufnimmt. Starke oder langanhaltende Regenfälle können insbesondere in Teichen mit geringer KH den pH-Wert deutlich senken.
Weiches Füllwasser: Wenn der Teich mit sehr weichem Leitungswasser oder Brunnenwasser aufgefüllt wird, das wenig Mineralien und somit eine geringe Pufferkapazität hat, kann dies ebenfalls zu einem niedrigen pH-Wert führen oder einen Säuresturz begünstigen.

Hohe organische Belastung:

Abgestorbenes Pflanzenmaterial (Blätter, Algen), Fischkot, Futterreste und andere organische Abfälle sammeln sich am Teichboden an.
Beim Zersetzungsprozess dieser organischen Materialien durch Bakterien werden Säuren freigesetzt, die den pH-Wert senken können. Ein Übermaß an Schlamm und organischen Rückständen kann somit zu einer chronischen Übersäuerung führen.

CO₂-Anreicherung:

Pflanzliche Atmung und bakterielle Aktivität in der Nacht: Tagsüber betreiben Wasserpflanzen und Algen Photosynthese und verbrauchen dabei CO₂, wodurch der pH-Wert tendenziell ansteigt. Nachts kehrt sich dieser Prozess um: Pflanzen und Bakterien atmen und geben CO₂ an das Wasser ab. Dies kann den pH-Wert leicht senken. Bei zu viel CO₂ oder geringer KH können die nächtlichen pH-Werte stark fallen.
Geringe Wasserbewegung/Belüftung: Eine unzureichende Belüftung oder Wasserbewegung im Teich kann dazu führen, dass sich CO₂ im Wasser anreichert, anstatt an die Oberfläche entweichen zu können. Gelöstes CO₂ bildet Kohlensäure, die den pH-Wert senkt.

Biologische Entkalkung:

Algen und Wasserpflanzen können bei intensivem Wachstum auch Karbonathärte aus dem Wasser verbrauchen, um den benötigten Kohlenstoff zu erhalten. Dies führt zu einer Reduzierung der Pufferkapazität und kann den pH-Wert destabilisieren.

Der Säuresturz als Extremfall:

Ein Säuresturz tritt ein, wenn die Pufferkapazität des Teichwassers (KH) erschöpft ist und plötzlich eine größere Menge Säure ins Wasser gelangt (z.B. durch starken Regen oder die schnelle Zersetzung organischer Stoffe). Da keine puffernden Substanzen mehr vorhanden sind, kann der pH-Wert extrem schnell und stark abfallen (z.B. von pH 7 auf unter pH 6 oder sogar 4), was für Fische und andere Lebewesen im Teich meist tödlich endet.

Vorbeugung und Maßnahmen:

Um einen niedrigen pH-Wert oder einen Säuresturz zu vermeiden, ist es wichtig, die Wasserwerte, insbesondere die Karbonathärte (KH) und den pH-Wert, regelmäßig zu überprüfen. Maßnahmen wie die Zugabe von speziellen Teichpflegemitteln zur Erhöhung der KH, das Entfernen von organischem Material und eine ausreichende Belüftung können helfen, den pH-Wert stabil zu halten.

Warum ein stabiler pH-Wert im Teich gegen Algen hilft

Ein ausgewogener und stabiler pH-Wert im Teich ist einer der entscheidenden Faktoren für ein gesundes Teichökosystem – und spielt eine zentrale Rolle bei der Algenbekämpfung. Schwankungen im pH-Wert können das biologische Gleichgewicht stören und das Wachstum von unerwünschten Algen begünstigen. Doch warum ist das so?

1. Algen bevorzugen hohe pH-Werte

Vor allem Fadenalgen und Schwebealgen gedeihen besonders gut in basischem Wasser mit einem pH-Wert über 8,5. Ein instabiler pH-Wert, der vor allem tagsüber stark ansteigt, bietet ideale Bedingungen für massenhaftes Algenwachstum. Durch Photosynthese verbrauchen Algen tagsüber Kohlendioxid (CO₂), was den pH-Wert zusätzlich anhebt – ein Teufelskreis entsteht.

2. Biologisches Gleichgewicht wird gestört

Ein stabiler pH-Wert fördert das Wachstum von Teichpflanzen und unterstützt die Mikroorganismen, die für den Abbau von Nährstoffen (z. B. Nitrat und Phosphat) zuständig sind. Diese Nährstoffe sind wiederum die Hauptnahrungsquelle für Algen. Gerät der pH-Wert aus dem Gleichgewicht, verlangsamt sich dieser natürliche Reinigungsprozess – und Algen übernehmen die Kontrolle.

3. Stabile Wasserwerte = weniger Stress für Fische und Pflanzen

Fische, Wasserpflanzen und nützliche Bakterien reagieren empfindlich auf starke Schwankungen im pH-Wert. Stress und geschwächte Abwehrkräfte begünstigen ebenfalls das Algenwachstum, da sich das gesamte Ökosystem im Ungleichgewicht befindet. Ein konstanter pH-Wert zwischen 7,0 und 8,0 ist ideal für die meisten Teichbewohner.

pH-Wert regelmäßig kontrollieren und stabil halten

Wer Algen im Teich langfristig vermeiden möchte, sollte auf einen stabilen pH-Wert achten. Eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls Korrektur mit geeigneten Mitteln – etwa durch pH-stabilisierende Wasseraufbereiter oder die Optimierung der Karbonathärte (KH) – trägt entscheidend zur Algenprävention bei und sorgt für klares, gesundes Teichwasser.