Ratgeber Fische gegen Algen im Teich
Algenfressende Gartenteich-Fische – Natürliche Algenkontrolle im Teich
Algenfressende Gartenteich-Fische – Natürliche Algenkontrolle im Teich
In einem gepflegten Gartenteich ist Algenwachstum fast unvermeidlich – und in kleinen Mengen sogar ein Indikator für ein funktionierendes Ökosystem. Doch bei wärmeren Temperaturen und erhöhtem Nährstoffgehalt können Algen sich explosionsartig vermehren. Das trübe Wasser wirkt unschön, zudem droht ein Umkippen des Teichs, was für andere Teichbewohner fatal enden kann. Hier kommen algenfressende Fische ins Spiel: Sie reduzieren effektiv die Algenlast und halten das Wasser im Gleichgewicht.
Warum Algenfresser so wirksam sind
Obwohl es keine offizielle “Algenfresser-Fischgruppe” gibt, bezeichnet man so jene Arten, die Algen als Hauptnahrungsquelle nutzen. Setzt man solche Fische gezielt ein, erleichtert man die Algenreduzierung deutlich – mechanisches Entfernen und chemische Mittel sind dann kaum nötig. Zudem wird verhindert, dass das Wasser giftig umschlägt oder unansehnlich trüb bleibt. Ohne Algenexzesse bleibt auch die Sauerstoffversorgung der übrigen Fische gesichert, denn wenn der Algenbestand unkontrolliert wächst, kann das den Sauerstoffgehalt im Wasser drastisch senken. Und keine Sorge: Die meisten dieser Arten sind friedliche Gemeinschaftsfische und vertragen sich gut miteinander. Dennoch gehört die weitere Überwachung der Wasserwerte zur Basispflege eines gesunden Teichs.
Sieben effektive Algenfress-Fischarten
Viele Teichbesitzer sind unsicher, welche Arten tatsächlich Algen fressen. Die folgenden sind jedoch bekannt dafür:
Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella)
– Der größte im Bunde: bis 1,50 m lang; nur für sehr große Teiche geeignet.
– Wahres Algen-Vernichtungswunder – ein echtes Kraftpaket, das gründlich putzt.
Wimpelkarpfen (Myxocyprinus asiaticus)
– Bis etwa 60 cm, mit auffälligen lang gestreckten Flossen.
– Friedlich und fressen fleißig Algen, vertragen sich gut mit anderen.Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix)
– Bis 1 m groß, robust und friedfertig.
– Besonders an Schwebealgen interessiert; große Fressmengen, aber alleine nicht algenfrei.
Gründling (Gobio gobio)
– Bis ca. 15 cm lang, daher ideal für kleinere Teiche.
– Kombiniert sich gut mit anderen Arten wie der Goldelritze.
Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)
– Bis 40 cm, markantes Erscheinungsbild – sogar echte Schönheitsreste!
– Frisst Algen und abgestorbene Pflanzenteile. Oft verwechselt mit dem Algen-verzichtenden Rotauge.
Nase (Chondrostoma nasus)
– 25–40 cm lang, eher unauffällig, aber effektiv.
– Nagt mit hartem Kiefer Algen von Steinen und Bodengrund ab.
Goldelritze (Pimephales promelas)
– Klein (um 10 cm), perfekter Kolonie-Fisch für kleinere Anlagen.
– Lebt friedlich mit anderen Arten zusammen.
Wichtig: Die Fischdichte dem Teichvolumen anpassen! Zu viele Fische können überhöhten Nährstoffeintrag durch Kot verursachen – das fördert eher Algen als es eindämmt. Auch sparsame Fütterung ist entscheidend: Haben die Fische zu viel Futter, verlieren sie das Interesse an Algen.
Alternative: Weich- und Krebstiere zur Algenreduktion
Fische sind nicht die einzige Lösung. In plantengesäumten Naturteichen oder Teichen mit Raubfischen, die sich nicht für Algen interessieren, bieten sich auch Weichtiere und Klein-Krebse an. Diese können sogar besser arbeiten als manche Fischarten. Ideal ist eine Kombination:
Schnecken wie Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis), Posthornschnecke (Planorbarius corneus) oder Sumpfdeckelschnecke (Viviparidae) – aktiv am Ufer und an Pflanzen.
Muscheln, etwa Teichmuschel (Anodonta cygnea) – bis zu 1 000 Liter Wasserfilterung täglich. Aber Achtung: Muscheln ersetzen aber keinen biologischen Filter!
Europäische Süßwassergarnele (Atyaephyra desmaresti) – vielseitig einsetzbar, bearbeiten verschiedene Wasserbereiche.
Diese tierische Gemeinschaft reinigt Algen, Bakterien und abgestorbene Pflanzenteile – und stabilisiert das Teichklima. Achten Sie darauf, dass Fische sie nicht fressen.
Kaufinfos und Nachhaltigkeitshinweise
Setze keinesfalls Wildtiere im Teich aus – viele Arten sind geschützt oder mit Krankheitserregern belastet. Kaufe im Fachhandel oder bei Züchtern.
Noch mehr Power gegen Algen: Wasserpflanzen
Zusätzlich zu tierischen Helfern leisten bestimmte Teichpflanzen hervorragende Dienste: Sie entziehen dem Wasser Nährstoffe (Phosphat, Nitrat), halten das Gleichgewicht und verhindern so Algenwachstum. Einige Arten wie beispielsweise Krebsschere und Froschbiss bieten sogar Schatten, was die Algensporen zusätzlich hemmt.